Das neue Kulturforum in Königsbrunn wagt sich an die Herausforderungen unserer Zeit und denkt Architektur im Kreislauf. Die baufällige Therme und die benachbarte Eisarena werden zu einem Reallabor für Urban-Mining.

Die Leitidee ist die Wertschätzung des Bestehenden und die Transformation in ein innovatives Gebäude. Die vorhandene graue Energie soll überall wo es möglich ist, erhalten bleiben. Dabei werden Potenziale erkannt und wertgeschätzt. Der Bestand wird nur da ergänzt, wo es notwendig ist. Ein Urban Mining Konzept nutzt von Anfang an Abbruchprojekte in der Stadt Königsbrunn als Rohstofflager. Neben diesen Rückbaupotenzialen wird auch die Kreislaufgerechtigkeit der Konstruktion im Neubau und der Sanierung angestrebt. Dies trägt nicht nur zur Ressourceneffizienz bei, sondern schafft zukunftsfähige Qualität.

Eine modulare Fassade, die als verbindendes, einheitliches Band das Stadtbild beruhigt, kleidet den heterogenen Baukörper neu ein. Aus dem Stahlbetonskelettbau wird die modulare Holzfassade als eine aktive Komponente für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit entwickelt. Die Füllung der Fassade wird aus einer Vielzahl von Materialien gefertigt, darunter Sekundärbaustoffe, Holzlamellen und PV-Elementen.

Die vielfältigen Nutzungen wie Museen, Bücherei, Café, Sing-/Musikschule, BRK und ein neuer Veranstaltungssaal bieten nicht nur einen Mehrwert für die Nutzer, sondern bespielen und beleben auch den öffentlichen Raum. Das Forum Königsbrunn zeigt einen nachhaltigen Umgang mit Bestand und Ressourcen, der durch den gezielten Einsatz und wohlüberlegte Eingriffe einen neuen, aber wohlbekannten Ort für die Königsbrunner schafft.



Realisierung: ab 2021
Wettbewerb: 1. Preis
LPH: 1-8
BGF: 17.200 m²
Bauherr: Stadt Königsbrunn
Ort: Königsbrunn
Fotos: Vize Renderings / Steimle Architekten

Kulturforum Königsbrunn